Konsumfreier Januar – Codename: Sparschwein

Mitleidig und etwas vorwurfsvoll schaute es mich an – mein altes Sparschwein aus Kinderzeiten. Es waren Zeiten in denen man sich noch auf etwas freuen konnte. Zeiten, in denen man etwas sooo sehr herbeisehnte und dann froh war, wenn man das Geld zusammen gespart hatte. Heute wollen wir alles sofort und zwar zackig. Und ich gestehe: ich gehöre auch dazu.

I am pig - what you're gonna do... uuh, uuh, uuh ;-)

Wir haben heute Handtaschen im Wert eines monatlichen Hartz-IV Satzes am Arm baumeln und geben ohne mit der Wimper zu zucken 700 Euro für das neuste Telefon aus. Anstatt sich Bücher oder DVDs in der Bibliothek zu holen, sitzen wir lieber auf der Couch mit unserem Ipad und schauen alles „on demand“. Sonst müsste man sich ja bewegen oder gar vor die Tür gehen! Das alles hinterlässt nicht nur Spuren in unserem Portemonee, sondern wir zahlen einen noch viel größeren Preis: den unserer Gesundheit. Fettleibigkeit, Herz- und Gefäßkrankheiten nehmen immer weiter zu, weil wir uns zu wenig bewegen, ungesünder essen und dazu absolut verblöden. Aber ich schweife ab 😉 :

Zu Weihnachten kann man ja sehr viel beobachten und wenn ich eins liebe, dann ist es Menschen zu beobachten. Natürlich blieb ich nicht davon verschont Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Man liebt seine Familie und seine Freunde und will seiner Zuneigung Ausdruck verleihen und so ganz ohne was in der Hand antanzen – ist doch komisch, fast verräterisch sich ohne Geschenk bei Muttern durchzufressen… wirklich 😉 ?

In meinem Bekanntenkreis hat sich durchaus das Modell durchgesetzt, dass sich Familienmitglieder auf sächsisch gesagt nüscht schenken, goar nüschts! Wahrscheinlich zahlen diese Leute immer noch die Raten der letzen Weihnachtsexzesse ab oder hatten schlicht weg genug von dem ganzen Wahnsinn.

Am Ende sollte sich jeder für sich die Frage stellen: macht Geld glücklich? Ohne einen gewissen Materialismus wären wir aufgeschmissen und würden immer noch in der Höhle wohnen. Und das tun wir einfach nicht im Jahr 2013. Aber eine gewisse Achtsamkeit kann in meinen Augen nie schaden und ein besinnen darauf um was es wirklich geht, gerade zu Weihnachten und eigentlich auch sonst: sich mit dem anderen beschäftigen, ihm zuhören und herausfinden was ihm wichtig ist. Natürlich kann das etwas von seinem Wunschzettel sein, manchmal brauch der andere aber auch einfach einen tollen Abend, eine gemeinsame Aktivität, das Gefühl geschätzt und geliebt zu werden.

Die Wahrheit liegt also wie immer dazwischen – es gibt kein schwarz und kein weiß, keine richtige oder falsche Meinung. Jeder sollte es so handhaben wie er oder sie sich wohlfühlt.

Ich starte das Projekt „konsumfreier Januar“ und verzichte einen Monat auf allen Firlefanz. Kein Geshoppe, kein Geklicke, die Kreditkarte bleibt unangetastet. Eat, pray, love… wir werden sehen wie einfach bzw. schwer das werden wird.

 

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