Ihr kennt sie sicher auch – die verträumten Babyfotografien mit verspielten Accessoires und aufwendig gestalteten Hintergründen. Wunderschön anzusehen, doch in der Praxis nicht immer das, was gut umsetzen ist. Vor allem, wer wie ich oft on Location beim Kunden zu Hause arbeitet, kann kein Arsenal an Fotohintergründen mit sich nehmen sondern muss Schwerpunkte setzen. Als Babyfotografin musste ich also mich mit dem Thema Fotohintergrund sehr intensiv auseinander setzen und eine gute Mischung finden was Aufwand, Kosten, Lagerung und natürlich Optik betrifft. Mit diesem System arbeite ich:
Die Devise: Je einfacher, desto besser: einfarbige Decke über dem Stillkissen oder der Couch
Man ist oft erstaunt, wenn als Kundenwunsch kommt: „Bitte mach die Bilder nicht so verspielt!“ Ein Wunsch, den ich natürlich respektiere und auf den ich flexibel reagieren muss. Oft nutze ich die natürliche Umgebung, also das zu Hause des Babys aus. Mit einer möglichst groß gewählten Blende (< F2.8, eher 1.4) verschwimmt die Umgebung bei einem Hausbesuch oft verträumt. Dann arbeite ich ganz simpel mit einem Stillkissen und mit einarbige gehaltenen Decken, die ich darüber platziere. Ergänzen kann man das ganze dann mit Fellen, weiteren Tüchern und Accessoires.
Wenn ich Posen im stehen fotografiere, dann reicht meist eine simple einfarbige Wand. Die hat meist jeder Kunde, den ich im Rahmen eines Home Shootings besuche, zur Verfügung. Es reicht eine Breite von 1 bis 1,5 Meter. Eine gute Ausleuchtung sowie hochwertige Nachbearbeitung bringt das Bild auf das nächste Level. Natürlich kannst Du hier auch mit einem Hintergrundsystem arbeiten, an welches ein einfarbiges Stück Stoff geclippt wird.
Flexibel einsetzbar: Das Foto Hintergrund System für Stoff-, Papier und -Vinyl.
Wenn die Kundenwünsche sich im Vorfeld als umfangreicher herausstellen, habe ich ein eigenes Hintergrund System was auch portabel ist. Daran werden dann Papier-, Vinyl- oder Stoff-Foto Hintergründe befestigt. Ich muss dazu gestehen, dass diese Variante am besten stationär im Studio funktioniert, da ein Foto Hintergrund beim Transport oft geknickt wird oder Falten bekommt. Fotohintergründe funktionieren auch gut als Fußboden, z.B. in Holzoptik. Auf einem Foto Hintergrund lässt sich das gesamte Set-Up aufbauen mit Körben, künstlichen Fellen, Blumen, Accessoires – und natürlich dem Baby 😉 Generell habe ich folgende Foto Hintergründe im Einsatz: verschiedene Holzhintergründe aus Stoff sowie verschiedene Papierhintergründe in weiß, dunkelgrau, pink von Savage, die ich meist für Cake Smash Shootings einsetze. Komplettiert wird das ganze von einem dicken schwarzen Stoff Foto Hintergrund. Mit Vinyl Hintergründen habe ich persönlich wenig gute Erfahrung gemacht aufgrund von starken Reflektionen.
Der digitale Foto Hintergrund als Alternative: mehr Vielfalt, mehr Platz
Was sich beim Thema Foto Hintergrund immer wieder aufdrängt, ist das Thema Vielfältigkeit und Platz. Ich kann nicht bestreiten, dass ich manchmal den Gedanken habe, es wird einfach „zu viel“ an Accessoires – so schön sie auch sind, mein Platz ist beschränkt. Außerdem will ich selbst als Fotografin und auch die Kundschaft immer mal was neues ausprobieren. Deswegen bin ich auf die Variante digitaler Foto Hintergrund gestoßen und nutze sowohl eigene Hintergründe* oder auch die andere Künstler für meine Fotos. Dadurch kann ich im Grunde fast jedes Setup erschaffen, was mir vorschwebt. Die Funktionsweise ist einfach und neuartige Tools wie remove.bg** lassen sich Babybilder auch in kürzester Zeit frei stellen und in den Foto Hintergrund einfügen. Dazu werde ich nochmal ein Extra-Tutorial schreiben 🙂
Zusammenfassung – die Mischung macht’s!
Ich denke Offenheit und Flexibilität braucht jeder Fotograf. Und genau diese Prinzipien wende ich an beim Thema Foto Hintergrund. Mal macht die einfache Variante den Kunden glücklich, mal darf es etwas mehr sein. Am Ende zählt das Ergebnis. Und das lässt sich auf viele Arten erreichen: einfach, aufwendig oder digital.
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