Wie ich mich auf Hochzeiten vorbereite

Bald geht’s wieder los! Die Hochzeitglocken läuten und ich werde als Fotografin dabei sein und viele Paare begleiten. Ein Hochzeitsshooting bedarf gewisser Vorbereitungen auf unterschiedlichsten Ebenen, sowohl technischer, organisatorischer und gedanklicher Natur.

0. Wünsche kennen und Erwartungen abstecken. 

teaser3.jpgEs ist ganz wichtig sich vorher kennenzulernen und die Wünsche und Erwartungen des Brautpaares zu kennen. Gleichzeitig weiß das Brautpaar wie mein Stil ist und was ich bieten kann und was nicht. Mir hilft es außerdem meinen Shootingfahrplan zu entwickeln, wenn ich weiß welche Einstellungen ich z.B. gar nicht erst einplanen muss bzw. auf welche besonderen Wert gelegt wird. Kommunikation ist alles, genau wie (Kosten-)Transparenz. Alles was ich mit den Kunden bespreche, wird schriftlich in einem Vertrag fest gehalten. Das schafft Sicherheit und Vertrauen auf beiden Seite.

 

1. Die Technik – Redundanz schafft Sicherheit. 

  • Ich fotografiere mit zwei Kameras. Meine Nikon D300s und eine Leih-D700. Die eine hat ein Telezoom (Tamron 70-200 2.8) montiert, die andere ein sehr gutes Allround-Objektiv. Ich will alles einfangen, mir soll nichts entgehen. Ich will für jeden Moment gewappnet sein. Außerdem habe ich für spezielle Portraitaufnahmen immer ein sehr lichtstarke 50mm Festbrennweite einstecken.
  • verschiedene Speicherkarten und Ersatz-Akkus: sicher ist sicher. Nichts wäre schlimmer als wenn es an solchen preiswerten Equipments scheitert.
  • 2 Blitze (1x Yongnuo, 1 x Metz) mit verschiedenen Akkus, ich verwende die Blitze meistens entfesselt um das Licht besser steuern zu können.
  • Reflektor. Gerade wenn die Sonne so viel scheint (kein schönes Fotowetter 😉 und harte Schatten wirft, muss man gegensteuern. Ich benutze meistens die goldene Seite des Reflektors.
  • Jemand, der mir assistiert 😀 und Reflektor oder Blitz hält. Meistens sind das die Trauzeugen.

2. Vorbereitung ist alles – mein Shootingfahrplan. 

hochzeit_dresden_pulsnitz17Bei einer Hochzeit passieren auf der einen Seite viele spontane wunderschöne Momente, auf der anderen ähneln sich viele Abläufe. Um so mehr Hochzeiten man fotografiert, um so mehr wächst natürlich die Erfahrung. Auf bekannte Situationen kann man sich gedanklich vorbereiten. Welche Brennweite nehme ich, welchen Bildausschnitt wähle ich wenn die Braut ja sagt, wie baue ich ein Gruppenbild auf, wie gestalte ich mein Paarshooting usw. Um diese vielen Punkte zu entwirren mache ich mir einen ganz altmodisch analogen Zettel und skizziere mir das Paarshooting.  Inspiration gibt mir hierbei:

  • Pinterest
  • Instagram
  • Facebookseiten bekannter Hochzeitsfotografen

Daraus entsteht ein individueller Plan, der als Grundgerüst dient. Dadurch überlege ich mir, welche Einstellungen evtl. gehen könnten. Wo kommt das Licht hin, welche Blende und Brennweite könnten gut aussehen, welches Objektiv brauche ich. Wer könnte mir behilflich sein? Dieser Zettel ist immer bei mir und dient mir als Gedankenstütze während des Paarshootings bzw. des kompletten Hochzeitsshootings. Allerdings ersetzt das niemals das wache Auge für die konkrete Situation, wo man spontan und schnell handeln und den Auslöser abdrücken muss 😉

3. Accessoires – kleine Helfer machen den Unterschied. 

Romantisches Fotoshooting im Park zur HochzeitNeben meinem Fotorucksack, habe ich noch einen Beutel mit verschiedensten Accessoires dabei. Photobooth – Zubehör, Konfetti, Schilder, Seifenblasen, uvm. Außerdem immer einen kleinen Snack und was zu trinken. Viele Stunden draußen in der Hitze bei voller Beladung fordern nicht nur gute körperliche Kondition sondern auch Selbstfürsorge (auf deutsch gesagt ESSEN ;-)) Bisher bin ich aber nicht verhungert.

4. Den Ablauf genau kennen und trotzdem flexibel bleiben

Ich denke es ist selbstredend, dass man bescheid weiß wann und wo Trauung und Co. stattfinden und man überpünktlich dort erscheint. Ich schaue mir jede Location vorher an um genau bescheid zu wissen und um mir Gedanken zu machen, von wo ich fotografieren kann, was gibt es für Besonderheiten (Licht), etc. Ich bin immer mit eigenem PKW (#meinfiat)vor Ort am Tag der Hochzeit, um flexibel zu sein.

5. Worst Case

Was ist wenn es schüttet wie aus Eimern? Was ist wenn ich früh aufwache und krank bin? Was ist wenn mein Kind krank ist? Was ist wenn meine Kamera nicht geht? Es kann nie schaden einen Plan B zu haben. Ich sichere mich ab durch einen oder zwei Ersatzfotografen im Hintergrund, wenn mit mir was sein sollte. Ich habe zwei Kameras mit und durch das Location anschauen im Vorfeld, kann ich mir überlegen wie die Schlechtwettervariante aussieht. Aber ich gehe immer vom guten aus 🙂

Wenn die Hochzeiten vorbei sind und ich wieder mehr Zeit zum schreiben habe, nehme ich Euch gern mit und zeige Euch meinen Bearbeitungsworkflow mit Adobe Lightroom und Photoshop CC.

 

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